Beim Immobilienkauf fallen einige Nebenkosten an, die über den Kaufpreis einer Immobilie hinausgehen. Als Faustregel kann man sagen, dass diese etwa 10% des Immobilienwerts betragen. Allerdings sind sie sehr individuell und in jedem Fall unterschiedlich hoch.
Direkt mit dem Kauf verbundene Kosten
Es gibt einige Kaufnebenkosten, die Pflicht sind und in der Regel bei jedem Immobilienkauf anfallen. Diese nehmen wir im Folgenden einmal genauer unter die Lupe.
Maklerprovisionen
Haben Sie Ihr Traumhaus oder Traumwohnung über einen Makler gefunden? Dann fallen beim Kauf Maklerprovisionen an. Denn seit dem 23. Dezember 2020 tragen Käufer und Verkäufer die Maklerprovisionen in der Regel jeweils zur Hälfte. Standardmäßig beträgt die Maklerprovision insgesamt 7,14% des Immobilienwerts, also jeweils 3,57% für Verkäufer und Käufer. Abweichende Regelungen und flexible Vereinbarungen sind jedoch immer möglich.
Grunderwerbsteuer
Beim Grundstück- und Immobilienkauf fällt für den Käufer in Deutschland immer die Grunderwerbsteuer (GrESt) an. Ihre Höhe ist abhängig vom jeweiligen Bundesland. Am niedrigsten ist sie in Bayern mit 3,5%. In Sachsen-Anhalt beträgt sie 5% und in Sachsen 5,5%. In den Bundesländern Brandenburg, Schleswig-Holstein, Saarland, Thüringen und Nordrhein-Westfalen liegt sie mit 6,5% am höchsten.
Notar- und Grundbuchkosten
Der Kaufvertrag muss notariell beurkundet werden und ein Grundbucheintrag ist beim Immobilienkauf ebenfalls erforderlich. Insgesamt kann bei den Notar- und Grundbuchkosten mit etwa 1,5% bis 2% des Kaufpreises gerechnet werden.
Individuelle Kosten beim Immobilienkauf
Die folgenden Nebenkosten sind kein Muss, sondern es hängt von der individuellen Situation ab, ob sie anfallen oder nicht.
Finanzierungskosten zur Aufnahme eines Darlehens
Wenn die Immobilie zum Teil durch Fremdkapital finanziert wird, fallen für die Kreditaufnahme weitere Kosten an. Dazu zählen die regelmäßigen Zinszahlungen sowie Bearbeitungsgebühren der Bank.
Umzugskosten
Für den Einzug ins neue Eigenheim fallen ebenfalls Kosten für den Möbeltransport und den Kauf neuer Einrichtungsgegenstände an. Diese sind jedoch gesondert zu betrachten.
Umbau- und Sanierungskosten
Sie haben bereits Vorstellungen, was Sie an dem Haus oder der Eigentumswohnung ändern möchten? Oder ist eine Sanierung dringend notwendig? Meistens fallen Renovierungen am Ende teurer aus als geplant. Ob sich diese Investition lohnt, ist immer im Vorfeld unter der Begutachtung eines Experten zu entscheiden.
Regelmäßig anfallende Kosten für einen Immobilienbesitzer
Es gibt außerdem Kosten, die nicht nur beim Kauf, sondern auch langfristig in regelmäßigen Abständen anfallen.
Gebäudeversicherung
Nach dem Kauf muss die Immobilie versichert werden. Wie hoch die Kosten dafür ausfallen, ist abhängig vom Immobilienwert sowie von Größe, Lage und Zustand der Immobilie.
Entrichten der Grundsteuer
Die Grundsteuer ist ebenfalls eine Verbindlichkeit, die ein Immobilieneigentümer tragen muss. Sie wird jährlich für die Nutzung von Grundstücken und Immobilien an die jeweilige Stadt oder Gemeinde bezahlt. Durch sie kann die kommunale Infrastruktur wie Straßen oder Schulen finanziert werden.
Fazit
Die Notar- und Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer und Maklerprovisionen sind die Hauptkostenpunkte beim Immobilienkauf. Dazu kommen individuell weitere Kosten, die mit der Finanzierung, Instandhaltung und Verpflichtungen eines Immobilieneigentümers verbunden sind.